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Investitionsprogramme

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Investitionsprogramme. Ziel dieses Kapitels ist es aufzuzeigen, wo "Investitionsprogramme" in der Wirtschaftspraxis Anwendung finden und wie man diese aufstellt. All diese Fragen können durch die Aufstellung eines "Investitionsprogramms" (in dieser Form auch "Dean-Modell" genannt) beantwortet werden.

Wir tun dies anhand eines Beispiels: Ausgangssituation ist der Bau einer weiteren Kaffeefabrik im Ausland. Die Gründe für ein solches Vorhaben könnten z.B. in den geografisch oder wirtschaftlich günstigeren Rahmenbedingungen liegen. Wir planen nun unseren Bedarf an neuen Investitionen. Wir nehmen hier vereinfachend an, dass wir nur 3 Maschinen benötigen und listen diese hierzu mit ihren Anschaffungskosten und dem jeweils vorausberechneten internen Zinsfuss auf was in der Praxis natürlich etwas komplizierter aussähe. Es ergibt sich folgende Tabelle: Man erkennt, dass jede der drei Maschinen unterschiedlich hohe Anschaffungsausgaben und Renditen aufweist. Ein für uns nicht ungewohntes Bild. Im zweiten Schritt betrachten wir einen neuen Aspekt. Welche Gelder stehen uns für den Kauf dieser Maschinen zur Verfügung? In der Praxis ist es häufig so, dass man Gelder "unterschiedlicher Herkunft" verwendet. So kann das Geld z.B. aus unserer eigenen Reserve oder aus einem Bankkredit stammen. Genau so soll es auch in unserem Beispiel der Fall sein: Ein gewisser Betrag steht uns aus Eigenkapital, zwei weitere als Kredit zur Verfügung. Wir haben neben den Maschinen nun auch die zur Verfügung stehenden Gelder mit den dafür anfallenden Kapitalkosten aufgelistet. Die Kapitalkosten der Kredite ergeben sich aus den anfallenden Zinsen, die des Eigenkapitals entstehen durch den Kalkulationszinsfuß. (Diesen müssen wir ja bekannter Weise deshalb berücksichtigen, weil wir unser eigenes Geld auch anderweitig zu diesem Zinssatz anlegen könnten). Wie fahren wir fort?

Lassen wir uns die Maschinen und die Gelder einmal geordnet nach Rendite und Zins anzeigen. Bei den Maschinen steht nun diejenige mit der besten Rendite an erster Stelle, bei den Geldern der Betrag mit dem günstigsten anfallenden Zins. Es macht doch Sinn, dass wir nun die rentabelste Maschine mit dem günstigsten verfügbaren Geld kaufen, die zweitgünstigste ebenfalls mit dem zweitgünstigsten Geld usw. Diese sog. "simultane Investitions- und Finanzplanung" kann man sehr gut grafisch darstellen. Auf der einen Achse werden die Prozentsätze für Rendite bzw. Zins abgetragen, auf der anderen die Maschinen-Anschaffungsausgaben, bzw. die verfügbaren Beträge. Im Prinzip kann man die optimale Kombination von Kapitalnachfrage (hier Maschinen) und Kapitalangebot (also Gelder) jetzt einfach aus der Grafik ablesen. Überleg einen kurzen Moment, welche Maschinen wir anschaffen sollten und welche nicht!

Maschine2 sollte auf jeden Fall gekauft werden, da ihre Rendite höher als die Kosten für "Eigenkapital" und "Kredit b" ist. Bei Maschine3 ist die Lage nicht eindeutig, da ihre Finanzierungskosten die Rendite teilweise übersteigen und wir nicht einfach "nur die halbe Maschine" kaufen können. Wir müssen in diesem Fall berechnen, ob der Ertrag der Maschine3 ihre Finanzierungskosten abdeckt. Hierzu multiplizieren wir die Anschaffungskosten mit der Rendite und ziehen davon die Kosten für die in Anspruch genommenen Gelder ab. Ist das Ergebnis wie in diesem Fall positiv, sollten wir auch Maschine3 noch kaufen. über den Kauf von Maschine1 müssen wir aus dieser Sichtweise nicht mehr nachdenken, sie ist für die noch zur Verfügung stehenden Finanzmittel zu unrentabel und wird deshalb nicht angeschafft. Es sei noch folgendes angemerkt: Handelt es sich nicht um Maschinen, sondern um teilbare Investitionen, wie z.B. Finanzinvestitionen, so kann man noch einfacher vorgehen: Man sollte dann genau bis zum Schnittpunkt beider Kurven investieren und nicht weiter. Denn genau dort befindet sich die sog. "Cut-Off-Rate".

Wenn wir theoretisch für unsere 3 Maschinen den Kapitalwert mit einem Kalkulationszinsfuß in Höhe dieser "Cut-Off-Rate" berechnet hätten, hätte sich für Maschine3 und 2 ein positiver und für Maschine1 ein negativer Kapitalwert ergeben.

Zum besseren Verständnis handelte es sich bei dem hier betrachteten Beispiel mit 3 Maschinen und 3 möglichen Kapitalangeboten um einen sehr einfachen, für das Grundstudiumsniveau jedoch passenden Anwendungsfall. Kompliziertere Berechnungen können mit Hilfe der "Linearen Programmierung" durchgeführt werden. Die genaue Erklärung dazu findest du in den e-prof Wissensbausteinen zum Thema "Mathematik".
Inhalt
      Einführung  
         Was bedeutet Investition  
         Ãœbung 1  
         Arten von Investitionen  
         Ãœbung 2  
      Statische Methoden  
         stat. Methoden: sinnvoll?  
         Kostenvergleichsrechnung  
         Ãœbung 3  
         Gewinnvergleichsrechnung  
         Ãœbung 4  
         Rentabilitätsrechnung  
         Ãœbung 5  
         Amortisationsrechnung  
         Ãœbung 6  
      Dynamische Methoden  
         Finanzmathematik  
         Ãœbung 7  
         Kapitalwertmethode  
         Ãœbung 8  
         interner Zinsfuß  
         Ãœbung 9  
         Annuitätenmethode  
         Ãœbung 10  
         dyn. Amortisationsrechnung  
         Ãœbung 11  
      Anwendung der Methoden  
         Vorteilhaftigkeit  
         Ãœbung 12  
         Wahlproblem  
         Ãœbung 13  
         Ersatzproblem  
         Ãœbung 14  
         optimale Nutzungsdauer  
         Ãœbung 15  
      Investitionsprogramme  
         Dean Modell  
         grafische Darstellung  
         Ãœbung 16  
      Unsicherheit  
         Korrekturverfahren  
         Sensitivitätsanalyse  
         weitere Lösungsansätze  
         Ãœbung 17  
      Steuern  
         Ãœbung 18  
      Zusammenfassung  
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